United Nations Correspondents Association Vienna – Abdalla Sharief

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Politik

Die UN – the United Nations – sind mir erstmals in meiner frühen Kindheit begegnet, und da haben sie für mich nichts bedeutet. Außer Streit. Es ging damals um die Errichtung der Wiener UNO City (wie man mir später erklärt hat), deren Architektur teils heftige Auseinandersetzungen in der Bevölkerung auslöste und auch in unserer Familie die Wogen hochgehen ließ. Heute stellt die Architektur der Amtsgebäude wohl eines der geringeren Probleme dieser Institution dar. Wenn auch die grundsätzliche Notwendigkeit einer globalen Plattform zur gemeinsamen Debatte, Lösungsfindung und Umsetzung wohl von niemandem ernsthaft angezweifelt werden kann, so ist die Frage, wie diese organisiert und betrieben werden sollte, zu Recht heftig umstritten.

Seit ihrer Gründung am 26. Juni 1945 bzw. dem Inkrafttreten der UN-Charta am 24. Oktober 1945 sind 193 Staaten Mitglied der UN geworden. Die Organisation bemüht sich um die Erfüllung der folgenden Aufgaben und Ziele:

1.)     die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit

2.)     die Entwicklung besserer, freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen

3.)     die internationale Zusammenarbeit, die Lösung globaler Probleme und die Förderung der Menschenrechte

4.)     der Mittelpunkt zu sein, an dem die Nationen diese Ziele gemeinsam verhandeln

Dazu wurden 2001 noch die Millenniums-Entwicklungsziele postuliert:

  1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
  2. Primärschulbildung für alle
  3. Gleichstellung der Geschlechter / Stärkung der Rolle der Frauen
  4. Senkung der Kindersterblichkeit
  5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
  6. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
  7. ökologische Nachhaltigkeit
  8. Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung

Vereint unter dem obersten Ziel der globalen Zukunftssicherung, sollten diese Vorgaben bis zum Jahr 2015 erreicht worden sein. Inwieweit dies gelungen ist- und ob überhaupt -, kann und soll man gerne diskutieren, basierend auf nachvollziehbaren Informationen. In Teilbereichen ist sicher viel passiert, aber von einer befriedigenden Situation kann wohl schwer die Rede sein.

Warum das so ist? Ich habe über die letzten fünfundzwanzig Jahre immer wieder versucht, mich zu informieren und mit Insidern ins Gespräch zu kommen, um ein wenig hinter die Kulissen blicken zu können.

1997 traf ich in den USA bei einer Veranstaltung eine bunt zusammengewürfelte Truppe indigener Aktivisten. Es waren Poeten, Musiker, Schriftsteller von verschiedensten Stämmen und aus verschiedensten Weltregionen. Eine Samin aus dem Norden Fennoskandinaviens, ein Maori aus Neuseeland, ein Cheyenne, Shawnee… Sie alle traten im Rahmen eines von der UN unterstützten Programms mit dem Namen „Words from the Edge“ auf. Es ging grundsätzlich darum, den vom Aussterben bedrohten Kulturen eine Plattform zur Darstellung ihrer Anliegen zu bieten, und es war ein einzigartiges Erlebnis für alle Beteiligten. Mithilfe von Freunden war es mir möglich, dieselbe Truppe ein paar Jahre später auch nach Österreich zu holen, und bis heute erinnern sich jene, die dabei sein konnten, gerne an den berührenden und zutiefst befruchtenden Austausch, der wohl ohne die Unterstützung der UN so nicht möglich gewesen wäre. Wir wollten die Aktion erweitern, vertiefen und darauf aufbauend reale Veränderungen für das alltägliche Leben indigener Bevölkerungen bewirken … Aber leider wurde das Programm kurz darauf aus Mangel an finanziellen Mitteln gestrichen. Ohne den organisatorischen, strukturellen Hintergrund konnte die komplexe Koordination der globalen Teilnehmer nicht mehr aufrechterhalten werden – und zerfiel.

Das ist natürlich ein kleines, vielleicht lächerlich insignifikantes Beispiel, aber im Kern weist es auf das zugrundeliegende Problem transnationaler Institutionen hin, deren Existenz und Effektivität von den Zuwendungen ihrer individuellen Mitglieder abhängig ist. Wer zahlt, schafft an? Ja, aber auch wer sich verweigert, nimmt Einfluss, und vielleicht sogar mehr – mehr als uns lieb sein kann.

Persönlich ist mein Interesse an der UN und ihrem Schicksal wachgeblieben, und wer möchte, kann sich hier ein paar kleine Einblicke verschaffen:

Link: United Nations Correspondents Association Vienna – UNCAV

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