Transexuell – Transgender / Wie weiter?
Zuerst etwas zur Einordnung. Transsexuell sind Personen, die sich jeweils dem anderen biologischen Geschlecht zugehörig fühlen. Also eine Transfrau ist ein männlicher Mensch, der sich im falschen Körper fühlt. Genauso ist es bei einem Transmann. Diese Personen haben das dringende Bedürfnis, ihren Körper an das gefühlte Geschlecht angleichen zu lassen.
Dagegen hat sich eine Bewegung gebildet, die vehement und lautstark gegen diese Art der LGBTQIA-Selbstbestimmung auftritt. Diese Bewegung setzt sich aus der Gruppierung, die sich unter dem Hashtag #WasisteineFrau zusammengefunden hat und den sogenannten TERFs (transexklusiv radikaler Feminismus) zusammen. Es geht diesen Personen darum, dass Frauenschutzräume, die als solche benannt sind, nur biologischen Frauen offen stehen sollen. Dabei wird von einem Teil dieser Gruppierungen geleugnet, dass es Transsexualität gibt; ein Teil nimmt an es handelt sich dabei um eine Art dissoziative Identitätsstörung (DIS), die behandelt gehört. Zudem gibt es noch die Bewegung der Detransitioner, die erreichen will, dass Menschen die transistiert sind, also umgewandelt in das jeweils andere Geschlecht, sich wieder zurück transistieren lassen können. Dabei ähneln manche Akteure dieser Gruppe den Fundamentalreligiösen, die glaubten, dass Homosexualität eine Krankheit ist, die man behandeln kann, und man den Menschen durch entsprechende Konversionstherapien zurück zur Heterosexualität bringen kann.
Komplizierter wird es bei Transgender Personen, denn diese identifizieren sich je nach Gefühl als Mann, Frau oder irgendeine sonstige Geschlechtsidentität. Das Bedürfnis am Körper etwas zu ändern ist oft nicht gegeben, da diese Personen der Meinung sind, es reicht aus, sich als Frau, als Mann zu begreifen, damit man auch eine Frau, ein Mann ist. Diese Art der Selbstbestimmung ist heutzutage umstritten, denn damit verbunden sind gesellschaftspolitische Auswirkungen, deren Folgen sich immer mehr zeigen.
Politisch stehen sich die Lager der LGBTQIA+ und der TERFs feindlich gegenüber. Es prallen hier zwei Weltbilder aufeinander – und wie es mit Ideologien so ist, werden Auseinandersetzungen erbittert geführt. TERFs verstehen sich als wahre Feministinnen, als Hüterinnen der reinen Lehre des Feminismus. LGBTQIA+ wiederum sieht sich als Vorreiter der zukünftigen Menschheit. Es geht ihnen vor allem darum, dass Transpersonen nicht diskriminiert werden sollen und im Alltag ihren Platz im gesamten Spektrum der Geschlechter haben.
Aufgrund der Positionierung als „zwei Geschlechter ist die einzige Realität“ ist die Bewegung der TERFs in die rechte Ecke gerückt worden, da dieser Slogan im rechten Lager begeistert aufgegriffen wurde. Die andere Seite ist dann im linken Lager zu finden und die Polarisierung könnte nicht eindeutiger sein.
Gibt es eine Lösung für das Problem? Kann man den Menschen eine Selbstbestimmung geben, ohne dass das bedeutet, dass jeder sich beliebig identifizieren kann und damit Menschen mit Penis in Räume gehen, die eigentlich Frauen vorbehalten sein sollten? Oder ist es gar nicht notwendig, weil der Eintrag des Geschlechtes im Pass oder bei der Behörde sowieso obsolet ist? Genügen nicht richtig ausgestattete Unisex-Räumlichkeiten? Ist es in der heutigen Zeit tatsächlich notwendig, getrennte Saunabereiche zu haben? Wenn ja, ist es nicht ausreichend, wenn wir diese auf den Körper beziehen? Wer einen weiblichen Körper hat, sprich weibliche primäre und sekundäre Geschlechtsteile, ob angeboren oder nicht, darf in die Frauenräume. Wer einen männlichen Körper hat und männliche Geschlechtsteile hat, darf in die Männerräume. Das würde doch genügen?
Ganz anders ist es allerdings wenn man die körperliche Beschaffenheit von Männern und Frauen betrachtet. Die Muskelmasse von Männern ist um 10% höher und auf Schnelligkeit und Aktion ausgerichtet. Bei Frauen ist es die Ausdauer und die Beständigkeit auf die der Körper geeicht ist. Wenn nun eine Transperson die Transition nach der Pubertät gemacht hat, ist sie sportlich im Vorteil gegenüber biologischen Frauen. Das Gleiche gilt bei einer Intersexuellen, die dann ebenfalls die Pubertät mitmacht. Denn dann wird der Körper schlagend. Dies macht sich besonders in Sportarten, bei denen körperliche Überlegenheit wichtig ist, bemerkbar. Das gravierendste Beispiel ist Boxen. Der Fall Imane Khelif zeigt exemplarisch, wo die Grenzen der Einbeziehung von Intersexuellen und Transfrauen liegt. Entweder lässt man die Sportarten generell nicht mehr in Geschlechter teilen, was aber dazu führen würde, dass Frauen kaum mehr eine Chance auf die vorderen Plätze hätten. Außer in Sportarten wo etwas anderes als der Körper das Hauptgewicht bildet, wie z.B Synchronschwimmen. Oder man belässt es bei der Trennung zwischen Männer und Frauen – dann aber kann nicht ein Eintrag in einem Pass zur Grundlage gemacht werden, sondern es ist dann tatsächlich wichtig, wie die Bildung des Körpers hin zu Frau oder Mann vonstatten gegangen ist.
Der gesetzliche Eintrag aber kann sich nur auf die genetische Zuordnung beziehen, da dieser entscheidend ist bei medizinischen Vorgängen. Die Ärzte müssen wissen, ob sie eine männliche oder weibliche Person vor sich haben. Ebenfalls muss der Arzt wissen, ob diese Person eine Transition hinter sich hat und wenn ja in welchem Alter. All das ist wichtig, aber nur im medizinischen Kontext. Ansonsten spielt Geschlecht keine Rolle und sollte auch nicht erfasst werden.
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