Robert Cibis: Mit einer Stimme sprechen (Zukunftskonferenz 2021)
Als Filmemacher und Produzent will man sich und anderen Menschen helfen, die Gesellschaft zu verstehen, meint der Geschäftsführer der Produktionsfirma Oval Media Robert Cibis: dieses Verständnis gibt jedem die Macht, über sein eigenes Leben zu entscheiden.
Seine Firma Oval Media hat über viele Jahre für das öffentlich-rechtliche Fernsehen Filme produziert. Ein viral gegangenes Video, das Cibis mit dem deutschen Internisten Dr. Wolfgang Wodarg, einem der Protagonisten des gerade entstehenden Films über die WHO, führte, lies ihn aber in Ungnade fallen: im Spiegel wurde er als „freier Filmemacher“ beschimpft.
Ein viral gegangenes Video, das Cibis mit mit dem deutschen Internisten Dr. Wolfgang Wodarg, einem Protagonisten des gerade entstehenden Films über die WHO, führte, lies ihn aber in Ungnade fallen: im Spiegel wurde er als „freier Filmemacher“ beschimpft.
Oval Media versucht, möglichst viele Medienformate zu verbinden. Damit erreicht man eine größere Außenwirkung und kann die User einfacher beteiligen.
Das Hauptaugenmerk bei der Besprechung von Drehbüchern liegt auf der Motivation der handelnden Personen – und wie deren Handlungen den zu vermittelnden Inhalt glaubhaft zum Konsumenten transportieren. Für den Zuseher überraschende Szenen müssen durch die Vorgeschichte erklärt werden (wenn auch manchmal erst im Nachhinein). Die Handlungsführung muss genau durchdacht werden.
Gleiches passiert auch auf gesellschaftlicher Ebene, wenn es um die Gestaltung eines Narrativs geht. Schon im Frühjahr 2020 wurde die Idee eines Gesundheitsnachweises von Politikern ins Spiel gebracht: damals wäre es schwer umzusetzen gewesen, weil ein viel zu großer Schritt für die meisten Menschen. Heute, nach zahlreichen verklausulierten Wiederholungen und solidaritätsbezogenen Erklärungen, ist die Verwendung eines solchen Dokuments vom Großteil der Gesellschaft akzeptiert.
In den letzten 20 Jahren ist dem deutschen Dokumentarfilm der Authentizitätsanspruch abhandengekommen: An Hand eines Skandals rund um einen Dokumentarfilm über Prostituierte, der komplett inszeniert war, schildert Cibis, dass es nicht mehr um Wahrheit oder Abbildung der Realität geht, sondern nur noch um Ideologien. Während die Macher dieses Skandal-Films weiterhin im Zentralverband der Dokumentarfilmer aufgenommen sind, wurde versucht, Cibis wegen seines Videos mit dem Arzt Dr. Wodarg aus dem Verband zu drängen.
Macht es Sinn, dass die Kritiker der Corona Maßnahmen oder der Impfung ihr eigenes Narrativ nach den Regeln erfolgreicher Drehbücher erstellen? Für Cibis lautet die Antwort: Nein. Agenda-Setting betreiben die anderen. Der Filmemacher will partizipatorisch Ideen verbreiten und Leute dazu anregen, Dinge zu verstehen und sich am Narrativ beteiligen, in dem sie tatsächlich leben.
Cibis stellt klar, dass es völlig illusorisch sei zu glauben, man könne die öffentlich-rechtlichen Medien reformieren: ihre Strukturen sind komplett festgefahren und in der Entscheidungsfindung stark zentralisiert. Also heißt die Lösung: ein Gegenmodell aufbauen; eine Parallelgesellschaft, nicht nur in den Medien, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen. Viele Ansätze dazu finden sich bereits heute; die neuen Kommunikationsmöglichkeiten haben das klassische Machtverhältnis zu Gunsten der Bevölkerung verschoben, weshalb das etablierte System mit struktureller Gewalt reagiert.
Die zwei Prinzipien für die Zukunft sind für Cibis das Subsidiaritätsprinzip (Dezentralisierung) und die globale Vernetzung. Vor allem in letzterem Bereich engagiert sich Oval Media: dem Aufbau von Infrastruktur zur Beteiligung möglichst vieler Menschen, unter einem gemeinnützigen Dach.
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Robert Cibis | Wolfgang Müller | CC BY SA 4.0 |