Political Correctness vs. Diskurs & liberale Gesellschaft
Der Jugendsoziologe und Geschäftsführer der T-Factory Markt- und Meinungsforschungsagentur Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier sah sich im Sommer mit einer Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft seitens der Grünen konfrontiert, in der ihm vorgeworfen wurde, NS-Runen in der Öffentlichkeit präsentiert zu haben. Grund war das Tragen eines T-Shirts mit dem Schriftzug der österreichischen Heavy Metal Band Steinalt bei der Präsentation einer Studie mit der Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.
Im Kamingespräch erläutert er die Hintergründe dieser „Anzeige“, erzählt davon, dass diese ihm zwar zwei, drei Kundenverbindungen gekostet, letztlich aber zu einer verstärkten Publicity für ihn geführt habe. Tatsächlich habe er aktuell mehr Anfragen für Vorträge als davor, es gebe sogar Auftraggeber, die vertraglich festhalten wollten, dass er bei seiner Präsentation eben jenes T-Shirt trage.
Kritisiert werden von ihm vor allem die Grünen, nicht nur jene in Österreich sondern auch die in Deutschland, die sich mit ihrer Cancel Culture die Heavy Metal Szene betreffend einer verbreitenden Jugendkultur entgegenstellen. Aus seiner Sicht stellen sich deren Gesinnungsgenossen gegen alles, was Jugend ausmacht: Spontanität, Aufbegehren gegen das Bestehende und sexuelle Freizügigkeit.
Das Framing, dem rechten Lager zugeordnet zu werden hat das in seiner Jugend vorherrschende Framing, ein Linker zu sein, wenn man gegen gesellschaftliche Konventionen oder die veröffentlichte Meinung verstoßen habe, ersetzt. Damals bekam man als Kommunist sogar Berufsverbot, heute erfolge eher der Versuch einer persönlichen „Auslöschung“. Er selbst als bekennender Marxist trete zwar mit den so genannten Rechten in Diskurs, werde aber niemals deren Gedankengut zu seinem machen.
In den Ergebnissen seiner Jugendforschung zeige sich deutlich, dass sich junge Menschen durch die vor allem seit der Corona-Pandemie verschärften gesellschaftlichen Bedingungen stärker eingeschränkt fühlen als vorher. Einen Trend in Richtung der von den Grünen als wichtig erachteten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kann er darin nicht erkennen, diese Gruppe stelle auch unter den Jugendlichen wie auch gesamtgesellschaftlich eine Minderheit dar. Dieser Minderheit seien auch die so genannten „Klimakleber“ zuzuordnen, denen er spätpubertäres Weltverbessern attestiert, was in der Adoleszenz zur normalen Entwicklung gehöre, bei Erwachsenen aber tatsächlich deplatziert wirke. Dass Hauptproblem dabei sei, dass eine Minderheit dem Rest der Gesellschaft ihre Meinung diktieren will. Das widerspreche
Im Summe stellt das Gespräch ein Plädoyer für die Meinungsfreiheit, den für die Weiterentwicklung der Gesellschaft notwendigen Diskurs und eine liberale Geisteshaltung dar.
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KG – Bernhard Heinzlmaier-DE-IPHP | Wolfgang Müller | CC BY-Sa 4.0 | |
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