„No More Bullshit“
Anlässlich der Erscheinung des Buches „No More Bullshit“ des Frauennetzwerkes „Sorority“ steht diesmal der Feminismus im Mittelpunkt der Diskussion, zu der der Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen lud. Inhalt des Buches sind Ideen und Anleitungen, wie man beispielsweise mit klassischen Stammtischargumenten wie „Die Frauen wollen in keine Führungsrollen“ oder „Der Mann ist das unterdrückte Geschlecht“ umgehen und sie entkräften könnte.
Martina Schöggl, Obfrau des Frauennetzwerkes „Sorority“ und Co-Autorin des Buches, meint, dass jeder Mensch gewissermaßen erfühlen könne, was dem (weiblichen) Gegenüber in der Kommunikation zumutbar sei. Und dass jeder abschätzen könne, wann eine Aussage beleidigend werde.
Der prominente Karikaturist Gerhard Haderer sieht sich selbst nicht als Feminist, sondern vielmehr als Humanist – wobei seines Erachtens der Humanismus den Feminismus bedinge. Gehe man, wie er, provokant vor, um Diskussionen anzuregen, solle dabei besonders auf die vielen Grautöne gesetzt und Menschen nicht so sehr verletzt werden. Die Grenzen des Geschmacks seien allerdings schwer zu generalisieren.
Die Profil-Journalistin Angelika Hager zeigt in ihrem neuen Buch „Kerls“ auf, dass der männliche Teil der Bevölkerung durchaus vor größeren Herausforderungen stehe, das Leben zu meistern: Die Selbstmordrate sei bei Männern dreimal höher als bei Frauen, die Schulabbrecherrate gar doppelt so hoch. Ziel könne nicht die Herabwürdigung des Mannes sein – denn es ergebe keine Vorteile für die Frau, gehe es Mann schlechter.
Das Ziel des Aufbrechens tradierter Geschlechterrollen würde laut Laura Wiesböck, Soziologin und ebenfalls Mitautorin des Buches, Positives für beide Geschlechter bewirken. Feminismus versteht sie nicht als Bevorzugung der Frau gegenüber dem Mann, sondern als Auflösung ebendieser Rollen, die ihres Erachtens sozial – und nicht biologisch – konstruiert seien.
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00_Titelbild_no-more-bullshit | Idealism Prevails | CC BY-SA 4.0 |