Krieg in der Ukraine: Gegenoffensive, Wagner Aufstand, Friedensinitiativen
In unserem neuen Interview mit dem Politikwissenschaftler Univ. Prof. Dr. Gerhard Mangott analysieren wir die Gegenoffensive der Ukraine, die jüngste Meuterei der Wagner-Gruppe um Jewgeni Prigoschin, die aktuellen Aktivitäten der NATO zum Krieg in der Ukraine und die Erfolgsaussichten verschiedener Friedensinitiativen.
Die lang erwartete Sommeroffensive der Ukraine hat vor wenigen Wochen begonnen. Bisher sind die Erfolge überschaubar, wie Politikwissenschafter Prof. Gerhard Mangott bestätigt. Allerdings sei dies auch nicht anders zu erwarten gewesen, denn die Russen haben sich monatelang auf die Offenswive vorbereitet. Auch dadurch, dass die Ukraine ihre Luftabwehr auf die Städte konzentrieren muss, und es an Abfangjägern mangelt, kommt die Offensive nur schleppend voran. Den hohen Erwartungen, die vor allem westliche Medien aufgebaut haben, kann die Ukraine angesichts der Gesamtlage nicht gerecht werden.
Der Putschversuch des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoshin am vergangenen Wochenende habe gezeigt, dass Putins Macht nicht grenzenlos ist. Aktuell wird dieser aber weder am Kriegsverlauf noch an den Machtverhältnissen im Kreml etwas ändern. Die Abwesenheit der Wagner Söldner von der Front sei für die russische Armee zwar nicht angenehm, aber kompensierbar. Auch deshalb, weil deren Kampfkraft nicht mehr so hoch ist, wie zu Beginn des Krieges.
Die Entscheidung des Europäischen Parlaments, die NATO dazu aufzurufen, die Ukraine sofort nach dem Krieg aufzunehmen, erhöht den Druck auf den Krieg – auch wenn die NATO bereits festgestellt hat, dass eine baldige Aufnahme nicht in Betracht kommt. Russland fühlt sich dadurch aber bestätigt und kann diese Entscheidung für seine Propaganda verwenden.
Die Angriffe auf Nord Stream 2 und den Kachowka Damm, die unterschiedlichen Friedensinitiativen und ihre Chancen, die Rolle Lukaschenkos in der Lösung des Putschversuches, eine mögliche Zukunft Russlands nach dessen Niederlage und das Erstarken der BRICS Staaten sind weitere Themen dieses Gespräches.
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