It’s always Life: Das bedingungslose Grundeinkommen als Realität nach dem Traum (Helmo Pape)

Gesellschaft

Der Gründer der Generation Grundeinkommen, Helmo Pape, stellt in seiner Einleitung die Frage, warum wir überhaupt über ein bedingungsloses Grundeinkommen reden (sollten): Die Welt ist heute arbeitsteilig organisiert – ohne die Leistung anderer Menschen würden wir nicht überleben. Somit steht jedem Menschen das Recht auf ein Einkommen zu.

Bedingungslos bedeutet, dass man das Geld unabhängig von staatlichen Vorgaben oder Regeln erhält, im Unterschied zur heutigen Sozialhilfe. Bedingungslosigkeit beinhaltet laut Pape auch einen Anreiz: denn Zuverdienst lohnt sich immer – im Gegensatz zB zur Mindestsicherung, die gegen den eigenen Verdienst gegengerechnet wird. Ein weiterer Vorteil: die Abwicklung des BGE bedarf keiner Bürokratie.

Heute gibt es drei Wege, um Einkommen zu generieren: die eigene Arbeitskraft (weniger als 50% der Bevölkerung), Vermögen (5%) und Transferleistungen inklusive Pensionen (mehr als 50%).

Nach einer allgemein anerkannten Definition des BGE erwähnt Pape kurz ein paar historische Pilotprojekte, deren Aussagenkraft dank der meist geringen Empfängerschaft allerdings beschränkt ist.

Das BGE sollte für alle im jeweiligen Land wohnhaften Menschen gelten, mit gewissen Übergangsfristen. Die Höhe sollte sich am Preisniveau vor Ort orientieren; für Österreich wären pro Monat 1000€ für Erwachsene und 500€ für Kinder eine Diskussionsbasis.

Auf die Beschreibung unterschiedlicher Varianten von Arbeit folgt Papes These, dass Einkommen eine Voraussetzung für viele Formen der Arbeit ist: freiwillige Feuerwehr oder Sanitäter könnten ihre Arbeit nicht ausüben, wenn sie nicht schon ein Einkommen (vlt aus anderer Arbeit) besäßen.

Das erste Argument, dass jedem Menschen beim BGE in den Sinn kommt, ist die Annahme, dass sehr viele Menschen ihre Arbeit aufgeben werden, wenn sie Geld ohne Leistung bekommen. Angesprochen auf die eigene Situation streiten aber die meisten ab, dass sie selbst ihre Arbeit aufgeben würden. Bedacht wird dabei aber nicht, dass es außer dem Einkommen eine ganze Reihe anderer Gründe gibt, warum jemand arbeiten geht: Anerkennung, Gemeinschaft, Sinnstiftung, Lernerfahrungen etc.

Wie man weiterhin sicherstellt, dass unattraktive Arbeit erledigt wird, erklärt Pape im folgenden Abschnitt: Attraktivierung, Automatisierung und selbstständige Erledigung.

Die Verbesserung des Sozialstaates durch das BGE, konkrete Ausgestaltungen und Finanzierungsmodelle, die Attraktivierung der Erwerbsarbeit und ein konkreter Einführungsplan für das BGE sind weitere Inhalte dieses Vortrags.

Credits

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Helmo Pape – Its always LIfe Wolfgang Müller CC BY SA 4.0