How To Baby Podcast: Frühkindliche Reflexe
Petra Ruso spricht in diesem Beitrag des Projektes How to Baby der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung GmbH mit der ‚Mamalogin‘ Simone Kostka über frühkindliche Reflexe zum Teil als Laute, weil sie im Mund- und Rachenbereich gebildet werden, als auch als unwillkürliche Bewegungen. Es handelt sich hier um eine Zweitveröffentlichung.
Frühkindliche Reflexe können, wenn sie gesehen und erkannt werden, als kleine Gebrauchsanweisung für Babys verwendet werden. Die Reflexe werden von allen Kleinkindern auf der ganzen Welt unbewusst eingesetzt, sie gehören ganz einfach zur Entwicklung dazu. Jedoch zeigen die körperlichen Reaktionen kundigen Eltern an, was ihr Kind braucht. Wie praktisch!
Fünf dieser frühkindlichen Reflexe passieren im Mund bzw. Rachenbereich und kündigen durch einen unbewusst artikulierten Laut an, welches Bedürfnis das Baby gerade hat. So können Bezugspersonen nur durch das Hinhören deuten, ob das Kind hungrig oder müde ist, ob es aufstoßen muss, Bauchweh im Anmarsch ist oder ob seine Haut unangenehm irritiert wird, beispielsweise durch eine zu feuchte Windel oder ein kratziges Etikett. Und das alles, noch bevor das Baby zu weinen beginnt.
Diese Reflexe verschwinden nach etwa drei bis vier Monaten, länger bleiben jedoch Reflexe bestehen, die zu Bewegungsmustern führen. Aber auch sie sollten sich parallel zu den Meilensteinen der Entwicklung nach und nach in den Körper integrieren. Wenn das nicht der Fall ist, können manche Bewegungsabläufe nicht durchgeführt werden. Der Klassiker dazu ist das Krabbeln. Häufig sogar von Kinderärzten als nicht weiters tragisch beschrieben, ist es aber leider so, dass dem Kind für die Nachreifung des Großhirns maßgebliche Abläufe fehlen, wenn die Rechts-Links-Koordination beim Krabbeln ausgelassen wird.
Der aktuelle Wissensstand geht davon aus, dass Reflexe sich dann nicht gut in den Körper integrieren, wenn sie zu oft ausgelöst wurden. Um das zu verhindern, gibt es Halte-, Trag-, Spiel- und Wickelpositionen, die unterstützen, dass Babys nicht an Stellen berührt werden, die die Reflexe fördern wie die Hand- und Fußflächen, der Bereich unter den Armen oder der Hinterkopf. Zusätzlich gibt es Roll- und Bewegungsabläufe, die im alltäglichen Spiel zu Hause durchgeführt werden können, um dem Baby die Unterstützung zu geben, die es für eine optimale Entwicklung des Neocortex benötigt.
Menschen, bei denen sich die Reflexe nicht integriert haben, haben zeitlebens größere oder kleinere Beeinträchtigungen. Die können sich auch im Rahmen der Schullaufbahn zeigen, etwa bei graphomotorischen Grundlagen oder in der Rechtschreib- sowie der Rechenleistung. In jedem Alter ist die Nachreifung durch Dreh- und Liegepositionen möglich und in jedem Alter erzielt man mit Rota-Therapie noch gute Ergebnisse.
Weiterführende Informationen:
https://dunstanbabysprache.info/
https://www.rotatherapie.com/
https://versteh-dein-baby.biz/p/was-dein-baby-dir-sagen-moechte-von-vivian-koenig
Credits
Image | Title | Autor | License |
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IP – HTB – Frühkindliche Reflexe-DE-PC | Wolfgang Müller | CC BY-SA 4.0 | |
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