Helping Hands – Hilfe bei der Integration

Titelbild - Helping Hands
Gesellschaft

Infolge des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Österreich zugezogene Arbeitskräfte ab Mitte der 1960er Jahre unverzichtbar. Vor allem in der Türkei und im ehemaligen Jugoslawien wurde aktiv um sogenannte Gastarbeiter geworben. Dieser damals übliche Begriff war eigentlich von Anfang an unzutreffend, denn sehr schnell wurde klar, dass viele gekommen waren, um zumindest längere Zeit zu bleiben. Das war staatlicherseits nicht bloß toleriert, sondern durchaus gutgeheißen. Dementsprechend wurde die Ausstellung von Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen als reine Formsache gehandhabt. Schon nach wenigen, im Land verlebten Jahren konnte man sich um die österreichische Staatsbürgerschaft bewerben und erhielt diese in aller Regel auch prompt verliehen.

Nicht zuletzt aufgrund des politischen Drucks, der von Jörg Haider teils bar jeder faktischen Grundlage aufgebaut wurde, begann sich das Blatt ab Mitte der 1980er Jahre zu wenden. Die angeblich bevorzugten Ausländer waren damals von vielen Sozialleistungen ausgeschlossen und zahlten daher nachweislich mehr in die diversen Töpfe ein, als sie jemals herausbekommen konnten. Auf Wohnungen in den angeblich von Ausländern überlaufenen Wiener Gemeindebauten hatten diese vor 2006 keinerlei Anspruch. Bis dahin stand hinter jedem ausländischen Gemeindebaubewohner ein österreichischer Hauptmieter, der illegal gut daran verdiente.

Als 1993 die ersten empfindlichen Verschärfungen des österreichischen Fremdenrechts vorgenommen wurden, rief eine Gruppe von Studentinnen und Studenten aus dem Umfeld des VSStÖ als Antwort „Helpings Hands“ ins Leben. Seitdem bemüht sich ein professionell, aber weitgehend ehrenamtlich arbeitendes Team ungebrochen, Fremden bei der Integration in Österreich zu helfen. Schwerpunkt ist die Rechtsberatung, aber auch darüber hinaus wird bei Bedarf mit viel Engagement versucht, konkrete Lösungsangebote zu finden. Ein Aufgabenbereich, in dem mit den Jahren nichts einfacher, aber fast alles schwieriger geworden ist. Zahlreiche Gesetzesänderungen haben geradezu unlösbare Situationen geschaffen. Monika Mokre und Peter Marhold schildern im Radiointerview, vor welchen Problemen sie sich heute gestellt sehen.

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Quelle: ORANGE 94.0 / CBA https://cba.fro.at/340313

Lizenz: (CC) 2017 BY-NC-SA V4.0 AT – Herbert Gnauer, Wien –

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Credits Portraitfotos: Monika Mokre (C) IKT/Stefan Csáky; Peter Marhold

(C) Markus Franz Rothbauer

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Titelbild - Helping Hands Titelbild – Helping Hands Monika Mokre (C) IKT/Stefan Csáky; Peter Marhold (C) Markus Franz Rothbauer Mit freundlicher Genehmigung von Stefan Csáky und Markus Franz Rothbauer
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