„gender“ und „sex“. Alles egal?
„There are only two genders.“ Das ist der Schlachtruf, der in sozialen Medien als Kennzeichnung dient, dass man der „vernünftigen“ Sorte von Menschen angehört. Leider falsch. „Two sexes“ ist die richtige Form. Warum? Weil im Englischen unterschieden wird zwischen dem sozialen Geschlecht (Gender), also dem was man erwirbt an Verhaltensweisen und Normen aufgrund des Geschlechts, und dem biologischen Geschlecht (Sex). Somit müsste man eigentlich all diesen Leuten zurückrufen: „Ihr kennt eure eigene Sprache nicht!“. Auf Deutsch ist das deutlich klarer. Es gibt nur zwei Geschlechter. Aber nicht Frau und Mann, sondern männlich und weiblich. Nur was soll das für ein Unterschied sein? Nun, genetisch ist ein Mensch eindeutig einem Geschlecht zuordenbar. Wenn jemand ein Y Chromosom hat, dann ist er männlich. Wenn jemand keines hat, dann ist sie weiblich. Diese Unterscheidung ist die einzige, die auch dann hält, wenn das Aussehen oder auch das gefühlte Geschlecht ein anderes ist. Es gibt heutzutage die Tendenz, das Geschlecht als eine fluide Sache zu sehen. Das ist legitim solange es Gender betrifft. Bei Sex gibt es allerdings keine Unklarheit.
Sehen wir uns das genauer an. Das Y Chromosom ist ein Phänomen. Es ist ein auf das Notwendigste reduzierter Träger des Erbguts, den die Evolution hervorgebracht hat. Jedes männliche Wesen auf diesem Planeten und wahrscheinlich sogar im Universum hat dieses Chromosom. Damit wird bestimmt, dass dieses biologische Exemplar für die Samenabgabe verantwortlich ist. Im Gegenzug ist das weibliche Exemplar für die Eiproduktion zuständig. Daraus ergeben sich dann die Chromosomenpaare XY und XX. Aber es gibt auch noch Varianten davon wie XXY, XXX, YYX und andere. Die meisten davon sind krankhaft und ergeben geschädigte Exemplare. XY für männlich und XX für weiblich ist der Normalfall.
Genetik ist das eine; das Aussehen, der Phänotyp, das andere. Wie eine Frau aussieht wissen wir alle. Auch wie ein Mann aussieht. Aber was ist mit Menschen die sich im falschen Körper geboren fühlen, Ihren Körper umoperieren lassen und dann auch wie eine Frau, ein Mann aussehen? Darf sich ein männlicher Mensch dann als Frau bezeichnen? Darf sie Frauenräume betreten? Es stellt sich die Frage: Wer und warum sollte sie hindern? Sie sieht komplett wie eine Frau aus, warum sollten also andere Frauen Anstoß nehmen, wenn so eine Person in diesen Raum kommt? Es haben sich lautstarke Initiativen gebildet, die fordern, dass diese Räume nur für biologische Frauen offen bleiben. Diese haben sich vorgenommen, wenn eine Transperson in den Raum kommt, dass sie diese Person aus dem Raum werfen. Eine praktische Frage ergibt sich daraus: Was ist wenn eine biologische Frau nicht so aussieht wie eine Frau gemeinhin aussieht? Wenn ihr Aussehen vermännlicht ist? Dann könnte es dazu kommen, dass diese Aktivistinnen irrtümlich eine biologische Frau aus dem Raum weisen. Eigene Räume für Transmänner und Transfrauen sind natürlich auch keine Lösung. Das ist zwar in Einzelfällen machbar, aber wie soll das z.B eine kleine Firma handhaben, die schon Probleme hat, eigene Toiletten für Frauen und Männer einzurichten.
Also bleibt eigentlich nur die Variante der Unisex Toilette mit getrenntem Urinal. Bei den anderen Frauenräumen wird es schwierig, Transpersonen den Zutritt zu verwehren. Da hilft dann nur eine pragmatische Betrachtung. Wer aussieht wie eine Frau unter der Kleidung darf hinein. Wer nicht, muss draußen bleiben. Das ist natürlich umgekehrt bei Männerräumen genauso. Diese Zuordnung muss dann letztlich im Ausweis stehen, nichts anderes. Damit dieser vorgewiesen werden kann, wenn man in einen dieser Räume möchte, sofern Unklarheit besteht. Wer sich als divers oder unbestimmt deklariert bzw. irgendeine andere dieser Zuordnungsbezeichnungen trägt, muss dafür sorgen, dass sie/er/es eigene Räumlichkeiten erhält. Anders ist dieses Dilemma wohl nur schwer zu lösen.
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