Die Hoffnung, der Traum, der Anfang.

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Meinung

Vor zwei Jahren ging ich für sechs Monate in den Süden Mosambiks, in die Provinz Maputo, von Ende Mai bis Ende November 2016. Mein Ziel war es, mit einer Organisation namens Humana People to People in einem Projekt zusammenzuarbeiten, das in Kooperation zwischen der Regierung und einer NGO namens Food For Knowledge stand.

Ich kam gemeinsam mit zwei Kollegen des Instituts an, für das wir uns angemeldet hatten – ein Teil des Programms bestand aus einer sechsmonatigen Freiwilligenarbeit in einem Land der Dritten Welt. Mit dem Streben, all unsere Ressourcen, Zeit und Energie dafür einzusetzen, der lokalen Gemeinschaft und der Entwicklung des Projekts in jeder erdenklichen Weise zu helfen.

Seit geraumer Zeit versuche ich, meine Erfahrungen in Worte zu fassen. Es wäre schön, würdet ihr mir glauben, was ich erlebte, aber seht das alles nicht unbedingt für gegeben an. Diese Erfahrungen entstanden zu einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben. Sie sind das Ergebnis dessen, was ich gefühlt und gesehen habe: Mosambik durch meinen Filter aus Emotionen, Ängsten, Vorlieben und Abneigungen. Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken, erzähle ich euch zunächst davon, wie es dazu kam, dass ich nach Afrika reiste.

Nachdem ich drei Monate lang in Südostasien unterwegs war und einige der bereicherndsten Erfahrungen meines bisherigen Lebens gemacht hatte, war die Zeit für ein neues Abenteuer gekommen.

Vor meiner Zeit in Mosambik war ich stark und zuversichtlich und auf meinem Höhepunkt, der angeheizt durch all die Erfahrungen meiner Reisen war: von der Not, den schönen Enthüllungen und den sehr schwierigen Zeiten, die ich gemeinsam mit meiner Reisebegleiterin überwinden konnte. Somit war ich bereit für neue Erfahrungen, für Lektionen, harte Zeiten und Schönheit.

Ich wusste, dass ich einen Kontinent bereisen würde mit Sitten, die mir nicht geläufig waren: neue Sprachen, extreme Temperaturen und Lebensmittel, die ich nicht kenne. Trotz alledem fühlte ich, bereit dafür zu sein, mich mit dieser neuen Herausforderung zu konfrontieren und sie zu durchleben.

Ich erwartete Neues im alltäglichen Leben; ich erwartete, überrascht, traurig, glücklich, verwirrt und frustriert zu sein. Allerdings dachte ich, fähig zu sein, damit erfolgreich umgehen zu können und einen positiven Einfluss auf unser Projekt und das Leben der Menschen dort auszuüben. Wenn ich jetzt zurückblicke, würde ich sagen, dass ich berauscht war von den Gefühlen, die ich meinen erfolgsträchtigen Reisen zuvor verdankte. Ich hatte während meiner Reisezeit so viel dazugelernt, dass ich es als unmöglich erachtete, dass da noch etwas Neues hinzukommen könnte. Etwas Neues, das mich in völliger Ehrfurcht zurücklassen würde.

Erhobenen Hauptes gebe ich zu, dass ich mich geirrt habe und etwas engstirnig war!

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Ich erinnerte mich an die Präsentationen in der Schule von jenen Leuten, die bereits von ihren Projekten zurückgekehrt waren. Ich erinnerte mich daran, dass sie versuchten, unsere naiven Wünsche, die Welt reparieren zu wollen, herunterzuschrauben. Unseren Geist, der von Leidenschaft, mangelnder Erfahrung und seelenvoller Jugend durchdrungen war.

Sie wollten uns auf das Leben dort so gut als möglich vorbereiten und machten uns auch auf ihre eigenen schwierigsten Zeiten aufmerksam. Ein Wunder, dass ich mich dadurch nicht eingeschüchtert fühlte – im Gegenteil: Mein Wunsch nach Erfolg wurde größer. Ich konnte mich nicht wirklich in deren Lage versetzen. Meine Antworten waren bereits festgelegt in meinem Kopf. Dass ich nämlich stärker und besser vorbereitet sein und meine Ziele über die Maßen schützen würde. Wieder einmal muss ich feststellen, dass das ziemlich dumm von mir war.

Ich dachte nicht daran, meine Motivation verlieren zu können. Ich würde ja schließlich mein Bestes geben. Würde einfach meine Erwartungen so niedrig halten, dass mich nicht viel überraschen würde oder schiefgehen könnte. Ich erinnere mich daran, dass ich mir immer wieder einredete, einen sehr kleinen Unterschied im Leben einer Person machen zu wollen. Und dass es sich lohnen würde, wenn ich diesen Ort in einem besseren Zustand verlassen würde, als in dem Zustand, wie ich ihn vorgefunden hatte. Mein anfängliches Ziel war es, jemanden zum Lächeln zu bringen, und ich dachte doch tatsächlich, ich wäre mit mir selbst zufrieden, wenn alles, was meine Arbeit bewirkte, ein Lächeln eines mir bis dahin unbekannten Menschen ins Gesicht zauberte.

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Jetzt, fast ein Jahr nach Mosambik, denke ich mit gemischten Gefühlen an den Anfang meiner Reise. Ich lächle, aber mein Lächeln ist ein wenig schmerzlich. Ich lächle, weil ich den Teil von mir schätze, der so ungezähmt war und darauf abzielte, grenzenlos an Veränderungen zu glauben; weniger zu wissen, war für meinen Geist wohl von Vorteil. Ich hatte all die Güte in meinem Herzen, die nötig war, um schöne Dinge zu tun. An Wissen aber fehlte es mir. Jetzt weiß ich zwar mehr, doch mein Vertrauen und meine Begeisterung in und für positive Veränderungen sind gesunken und nicht mehr blind.

Es ist nicht so, dass ich meine Leidenschaft dafür verlor, der Welt Gutes zu tun. Die Realität dieser schönen Welt traf mich nur auf sehr starke und aggressive Weise. Und mit mehr Wissen bin ich mir auch der immensen Menge an Arbeit und Energie bewusst, die nötig ist, um kleine Veränderungen zu bewirken. Ich verstehe, dass wir für das Chaos um uns herum blind sind; ich verstehe, dass sich einige von uns dafür entscheiden, eben so zu leben. Aber es gibt auch andere, die keine anderen Optionen kennen. In diesem Sinne werde ich beginnen, euch meine wunderbaren Erfahrungen meiner Zeit in Mosambik zu erzählen, die mich um eines mehr zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

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Übersetzung Englisch-Deutsch: Anna Dichen

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04_The hope, the dream, the beginning.- 04_The hope, the dream, the beginning.- Iulia Farcane CC BY-SA 4.0
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