Dialog im Dunkeln – Oder wie es ist, als Blinder zu leben

Dialog Im Dunkeln
Gesellschaft

Eine Ausstellung, bei der es nichts zu sehen, aber umso mehr zu erfahren gibt. Erstmals von Andreas Heinecke im Jahre 1989 in Frankfurt präsentiert, war Dialog im Dunkeln seither in mehr als 30 Ländern und 130 Städten zu erleben. Meistens nur vorübergehend für einige Wochen oder Monate, an einigen Orten aber auch dauerhaft. So etwa in Wien, wo Dialog im Dunkeln in den mittelalterlichen Gewölben unter dem Schottenstift auf der Freyung residiert.

In absolute Finsternis gehüllt erhält man einen leisen Eindruck vom Alltag blinder und sehbehinderter Menschen. Sobald der Sehsinn wegfällt und man bei der Orientierung auf Gehör und Tastsinn reduziert ist, stellt sich trotz sachkundiger Führung zunächst tiefe Verunsicherung ein. Dabei sind anfangs betont harmlose Umgebungen zu bewältigen, Pflanzen, Bäume, Gegenstände zu ertasten. Erst später erfährt man ein wenig über die Bewältigung von Hindernissen und unebenen Wegen, die Bedrohlichkeit des Straßenverkehrs, erlebt eine kurze Schiffspassage und darf sich schließlich an der Theke einer Bar erfrischen. Erstaunlich, zu welcher Form die verbliebenen Sinne auflaufen, um wieviel intensiver beispielsweise Geschmack empfunden wird, wenn das Sehen fehlt. Sonderprogramme wie Dinner im Dunkeln oder Theater ohne Licht komplettieren die Palette.

Eva-Maria Kriechbaum, Geschäftsführerin von Dialog im Dunkeln in Wien, erzählt im Interview mit Herbert Gnauer von der Geschichte des erfolgreichen Projekts und beschreibt die unterschiedlichen Erfahrungsangebote. Fredrik Fischer, Teamleiter der Guides, schildert, wie Sehbehinderte ihr Leben meistern und welche Rolle die moderne Technik dabei spielt.

Dialog im Dunkeln Webseite: http://imdunkeln.at

 

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DialogImDunkeln-Video DialogImDunkeln-Video Idealism Prevails CC BY-SA 4.0
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