Das Netz und wir – Thomas Lohninger
Es ist wohl kaum jemandem entgangen, dass die digitale Revolution bereits bis in die letzten Winkel der Welt vorgedrungen ist und jeden einzelnen Erdenbürger auf mehr oder weniger intensive Art betrifft. Vor allem das so passend bezeichnete „World Wide Web“ hat uns in seinen Bann gezogen – ja, man könnte sagen, wir sind bis zu einem gewissen Grad darin gefangen. Nicht nur relevante Teile unserer zwischenmenschlichen Kommunikation werden darüber abgewickelt, sondern auch der Handel und internationale Beziehungen sind heute ohne Internet nur schwer vorstellbar.
Bei einer immer noch so jungen Technologie ergeben sich jedoch, neben all dem Segen, auch vermehrt Gefahren, die mit diesem Medium verbunden sind – und wir müssen feststellen, dass unsere gesellschaftlichen Systeme und auch unsere Persönlichkeitsrechte nur unzureichend gegen Missbrauch geschützt sind. Wobei hier nicht nur die Verletzlichkeit der physischen Infrastruktur, wie z.B. Kabel, Satelliten usw., zu bedenken ist, sondern vielmehr noch die fundamentale Sicherheit unserer persönlichen Daten selbst.
Was immer wir an Information ins Netz stellen bzw. verschicken oder entnehmen – dies bleibt erhalten, kann eingesehen und mit uns in Verbindung gebracht werden. Obwohl diese Tatsache sich mittlerweile herumgesprochen haben müsste, ist es doch überraschend, ja, tatsächlich schockierend, wie viele NutzerInnen diesen Umstand ignorieren bzw. als für sich nicht relevant einschätzen:
Ich habe ja nichts zu verbergen …
Besonders beunruhigend in diesem Zusammenhang ist, dass die Bedrohung des Datenmissbrauchs nicht unbedingt von zwielichtigen Gestalten irgendwo „da draußen“ ausgeht, sondern von unserer Regierung. Betrachtet man die Geschichte, ist das auch kaum überraschend, das ist schließlich nicht zum ersten Mal geschehen.
„Information ist Macht“ – und kann, wer an Macht interessiert ist, auch widerstehen, sie zu sammeln, zu interpretieren und zu verwenden?
Um uns und die Unsrigen vor dem missbräuchlichen Umgang mit persönlichen Daten zu schützen, gibt es Experten, deren täglich Brot es ist, den Mächtigen in Wirtschaft und Politik auf die Finger zu schauen und warnend einzugreifen, sobald unsere Bürgerrechte untergraben werden.
Ein Experte, der sich an vorderster Front genau damit beschäftigt, ist Thomas Lohninger von epicenter.works – und mit ihm führte Idealism Prevails ein höchst informatives Gespräch:
Credits
Image | Title | Autor | License |
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Titelbild-Stipsits-Lohninger | Idealism Prevails | CC BY-SA 4.0 | |
Videobild-Thomas Lohninger | Idealism Prevails | CC BY-SA 4.0 |