Bernhard Heinzlmaier: „Babyboomer gegen Generation Z: Vom Ende des neuen Biedermeier“ (Buchpräsentation)

Meinung

Generation Z gegen X, Babyboomer gegen Millenials – schon seit Jahren beobachtet Bernhard Heinzlmaier die Konflikte, die verschiedene (soziologische) Generationen miteinander führen. Er sieht einen neuen, größeren und tiefgreifenden Generationenkonflikt schwelen, der darin bestehe, dass jeder denke, die Wahrheit zu kennen und keine Kompromisse eingehen wolle. Schlussfolgerungen aus über 30 Jahren Jugendkulturforschung hat er jetzt in seinem neuestem Buch „Babyboomer gegen Generation Z: Vom Ende des neuen Biedermeier“ verarbeitet.

Heinzlmaier sieht einen Widerspruch im Verhalten der Helikoptereltern, die ihre Kinder im wahren Leben einerseits überbehüten, sie in der digitalen Welt aber andererseits komplett alleine lassen. Das führt dazu, dass diese junge Generation verantwortungsvolle Positionen scheut, Furcht vor der Freiheit hat und Sicherheit in einem überbehütendem Staat sucht. Gleichzeitig ist diese Generation Z auf der Suche nach spektakulären Eindrücken in den sozialen Medien, die man im realen Leben fürchtet. Ihr Alltag ist geprägt von einer rund-um-die-Uhr-Betreuung in der digitalen Welt, in der man versinkt.

Auch die Mediensozialisation unterscheidet die Generationen voneinander, weil die Welt ganz anders erlebt wird: Statt einem Medium ausgeliefert zu sein, ist die heutige junge Generation mit Medien und Eindrücken überversorgt. So entstehe ein neuer Typus an Mensch, sagt Heinzlmaier, der auch das gesellschaftliche Miteinander und den politischen Raum ganz anders prägt: ängstlich, besorgt, zurückgezogen, anpassungsorientiert. Der Sozialwissenschafter und Autor empfiehlt, den Medienkonsum zurückzuschrauben, medienfreie Zonen zu schaffen und die Kinder wieder zu aktiven statt passiven Menschen erziehen und so das gegenseitige Miteinander auch über die Familien hinaus wiederzubeleben.

Credits

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Heinzelmaier_Blog Wolfgang Müller CC BY SA 4.0

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