Warum Millionengagen? Arbeit ist Arbeit!
Kennen Sie Gisele Bündchen?
Diese Frau ist das bestbezahlte Topmodell der Welt. Gisele Bündchen hat binnen eines Jahres 44 Millonen Dollar eingenommen. Solche Menschen arbeiten sehr viel und hart, sind oft bis zu 80 Stunden in der Woche auf Hochtouren. So geht es auch Menschen, die z.B. als Außendienstmitarbeitende in Firmen tätig sind. Oder man denke an die Leute, die zig Überstunden machen, damit sie sich z.B. ihren Hausbauwunsch finanzieren können.
Es gibt aber noch krassere Beispiele
Der Schauspieler Dwayne Johnson verdient das Eineinhalbfache von Bündchen, und damit 16.700 Dollar (das sind umgerechnet 15.000 Euro) pro Stunde. Der bestbezahlte Mensch im Promi-Sektor ist aktuell Floyd Mayweather: ein Boxer, der 300.000.000 Dollar im Jahr einnimmt und sein Konto folglich mit etwa 84.000 Euro binnen sechzig Minuten bereichert.
Das ist ungerecht und unsozial?
„Das muss sich ändern“, so der Tenor in politischen Gruppierungen. Die Forderung wird erhoben, dass gleichwertige Arbeit auch gleich bezahlt werden muss, so wie Textil- und Metallarbeit. Aber die Metallbranche, in der zumeist nur Männer tätig sind, erfordert oft viel Schwerstarbeit – z.B: hochgefährliche Arbeit an Hochöfen. Die Textilbranche, in der überwiegend nur Frauen tätig sind, hat aber davon nur wenige. Daher ist klar, warum die Metallbranche höher bezahlt wird und die Textilarbeit geringer. Denn Arbeit ist nicht gleich Leistung. Sehr viele Menschen arbeiten sehr hart. Aber leisten (im Sinne, mit bestimmten Aufwand einen höherwertigen Output zu erzeugen) tun die einen mehr und die anderen weniger.
Der bestbezahlte CEO der USA George David von United Technologies hat ein Jahresgehalt von 4o Millionen Euro, womit sein Stundenlohn 11.400 Euro beträgt (vergleichbar in etwa mit einer Stunde Photosession von Gisele Bündchen). Diese immense Bezahlung von Spitzenkräften unterscheidet sich nicht vom Rest der Welt. Auch nicht im Arbeiterparadies, in China. Es sind Menschen wie das IT-Genie Bill Gates oder die Technologieexpertin Zhou Qunfei, Ein Regisseur wie Steven Spielberg oder die Talk- und Quoten-Queen Oprah Winfrey, Schauspieler wie Tom Cruise, die Autorin J.K. Rowling oder der Golf-Profi Tiger Woods sind für die Wirtschaft enorm wichtig, arbeiten nicht mehr als wir pro Stunde, pro Minute, aber leisten deutlich mehr.
Deswegen bekommen sie Millionenverträge und Millionenabfertigungen. Die Schweiz wollte die extrem hohen Gagen für Topmanagende begrenzen, jedoch wurde im Verlauf der Diskussion nachgewiesen, dass so etwas nur mit Standortnachteilen möglich ist – und daher wurde die Initiative abgelehnt.
- Ist es härter, ein Unternehmen zu führen, als tagtäglich in den Gulli zu steigen und die Scheiße der anderen wegputzen?
- Ist es härter, vor einer Kamera zu posieren, als in Dutzenden fremden Klos den Urin zu entfernen?
Die Antwort ist einfach. Nein, härter nicht. Aber diese Menschen erbringen mehr. Ein Vergleich soll das verdeutlichen: Wenn ein Profi-Sportler die 100 Meter in 10 Sekunden läuft und ein Amateur dieselbe in fünfzehn Sekunden, dann ist dies zwar die gleiche Arbeit (es wird die gleiche Strecke gelaufen), aber eine unterschiedliche Leistung. Auch im Fall der Hochbezahlten ist es ähnlich. Sie schaffen in einer gewissen Zeiteinheit viel mehr an Wertschöpfung wie eintausend Frauen oder Männern, die eine Stunde lang ein Klo putzen oder für eine Stunde in den Gulli steigen. Dieses Mehr an Wertsteigerung ist es auch, was den Unterschied ausmacht.
Darum geht es
Es geht also im Prinzip darum, welchen Gewinn man aus einer Stunde Arbeit erzielen kann. Michael Jackson stand auch nur eine Stunde auf der Bühne, schwitzte und kämpfte sich ab. Aber Millionen Menschen kamen und zahlten dafür den Preis des Eintritts.
Ein CEO sitzt ebenfalls nur eine Stunde im Büro, aber in dieser Stunde wird über das weitere Bestehen des gesamten Unternehmens entschieden. Tausende Menschen, die in dieser Firma arbeiten, sind von diesem Können innerhalb von sechzig Minuten abhängig. Ein Fußballer, der vor einem vollen Stadion spielt, ein Topmodell das millionenfach in Zeitschriften abgebildet wird und den Umsatz nachweislich um zehn und mehr Prozent anhebt, sind Leistungsträger.
Die Ausnahme
Es gibt aber auch CEOs, die ein Unternehmen in den Abgrund führen, also so gut wie keinen Erfolg erzielen – und dafür trotzdem mit Abfertigungen in Millionenhöhen belohnt werden. Dies ist aber nur eine Pervertierung dieses Prinzips der Leistungsentlohnung und nicht der Regelfall.
Nur wer ein Unternehmen tatsächlich über lange Zeit erfolgreich führt, sollte für jedes Jahr, in dem ihm oder ihr das gelingt, wachsend höher dafür belohnt werden.
Der Schluss
Credits
Image | Title | Autor | License |
---|---|---|---|
gisele_bundchen_16251946956 | Renan Katayama | CC BY-SA 2.0 |