Mag. Matthias Penkin – Aktuelle Lage in Russland und Chancen auf Veränderung
In dieser Folge dürfen wir den deutsch-russischen Politikwissenschafter Mag. Matthias Penkin begrüßen, der uns Einblicke in die Lage der einfachen Menschen in Russland gibt. Er selbst hat mehrfach bei Protesten gegen Putin und den Krieg in der Ukraine mitgemacht und hat das Land mittlerweile aus beruflichen, aber auch aus persönlichen Gründen verlassen.
Das Risiko, sich in Russland gegen den Krieg zu äußern, sei real, so Penkin. Die Repressionen durch staatliche Organe haben drastisch zugenommen. Die Hacks diverser russischer Medienseiten seien ein positives Zeichen des Widerstands, allerdings werden diese Aktionen nur von jenen Russen wahrgenommen, die eine Affinität zu den Neuen Medien aufweisen. Dennoch hält Penkin sie für effektiver, als die Demonstrationen auf der Strasse – zumal die Repressionen des Staates online geringer sind.
Putins Rede am 9. Mai habe wenig Neues gebracht. Die Generalmobilmachung ist zwar nicht vom Tisch, würde aber das Vertrauen in Putin massiv schädigen. Seine Entscheidung zur „special operation“ begründete sich wohl auf falsche Informationen seiner Geheimdienste, die Angst davor hatten, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Viele leitende Amtsträger wurden seitdem abgesetzt. Für Penkin ist es ein Verrat an der russischen Geschichte, dass Putin den Nazivergleich für die Ukraine heranzieht und damit die große Leistung Russlands im 2. Weltkrieg unterminiert.
Wie die Bevölkerung zu Putin steht, welche Persönlichkeiten Putin von der Macht vertreiben könnten, ob Sanktionen helfen werden, den Krieg zu beenden und warum es wichtig ist, den Kontakt mit der russischen Zivilgesellschaft aufrecht zu erhalten sind weitere Themen dieses aufschlussreichen Gesprächs.
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Current situation in Russia-YOUTUBE | Wolfgang Müller | CC BY SA 4.0 |