Dr. Daniele Ganser – Jahresrückblick 2020
Am 15. Dezember war der renommierte Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser bei Paula P’Cay in einer Spezialausgabe unseres Formats „Auf Augenhöhe – Von Mensch zu Mensch“ online zu Gast.
Gemeinsam blicken Sie im Jahresrückblick 2020 auf die wesentlichen Ereignisse dieses außergewöhnlichen Jahres zurück und dabei wird rasch klar, dass 2020 ein historisches Wendejahr ist.
Dr. Ganser erinnert zu Beginn des Gesprächs an den von den USA am 3. Jänner 2020 durchgeführten Drohnenmord am iranischen General Qasem Soleimani und die damit im Jänner 2020 ausgelöste Krise im Nahen Osten. Der Schweizer Historiker hält fest, dass derartige Mordanschläge gegen das internationale Recht verstossen und er spricht sich dafür aus dass Spannungen zwischen einzelnen Ländern friedlich gelöst werden.
Im Februar 2020 ist vom SRF (Schweizer Radio und Fernsehen), dem ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) und der Washington Post der Skandal rund um das Schweizer Unternehmen Crypto AG aufgedeckt worden. Im Rahmen der Operation Rubikon haben der BND und die CIA in der Zeit von 1970 bis 2018 von der Crypto AG hergestellte Verschlüsselungsgeräte, die an etwa 130 Staaten weltweit exportiert worden sind, manipuliert, um an sensible Daten und vertrauliche Informationen zu kommen.
Der Historiker Dr. Daniele Ganser hält fest, dass derartige gegen internationales Recht verstossende Praktiken amerikanischer Geheimdienste nicht zuletzt durch die Enthülllungen von Edward Snowden und Julian Assange in den letzten 15 Jahren immer wieder öffentlich gemacht wurden. Das Bestreben der USA u. a. über die NSA (National Security Agency) national und international lückenlos zu überwachen ist höchst Besorgnis erregend und wurde auch 2020 ungehindert fortgesetzt.
Das Thema des Jahres ist, wie könnte es anders sein, das Coronavirus SARS-CoV-2, das ist jenes Virus, das die weltweite COVID-19-Pandemie verursacht hat.
Der Schweizer Historiker erinnert daran, dass die chinesische Stadt Wuhan, in der 10 Millionen Menschen leben, und die sich in der Provinz Hubei befindet, anfangs als Ausgangspunkt des Coronavirus angesehen wurde und von 23. Jänner 2020 bis 8. April 2020 von der chinesischen Staatsführung unter einen kompletten Lockdown gestellt wurde.
Während man es im Februar 2020 in Europa noch für de facto unmöglich gehalten hatte, dass es auch in Europa zu derart drastischen Maßnahmen kommen könnte, breitete sich das Coronavirus weltweit aus und am 11. März erklärt die WHO (World Health Organization) das Coronavirus SARS-CoV-2 zur globalen Pandemie. Unmittelbar darauf wird in zahlreichen europäischen Ländern von den jeweiligen Regierungen ein 1. sehr harter & kompletter Lockdown beschlossen, das gesamte öffentliche Leben wird ab Mitte März 2020 für mehrere Wochen komplett heruntergefahren, nur Schweden geht von Anfang an einen anderen Weg und setzt auf die Eigenverantwortung der Bürger im Umgang mit dem Coronavirus und verzichtet auf einen harten Lockdown.
In den öffentlich-rechtlichen Medien kommt im deutschsprachigen Raum ab Anfang März 2020 fast nur mehr das Thema Corona vor. Die medizinischen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus in Italien, Spanien, Frankreich und den USA werden in martialischen Bildern immer und immer wieder gezeigt, die Angst vor dem Tod durch das Coronavirus wird u.a. damit massiv getriggert und viele Menschen sind geschockt von dem was sie in diesen Medien zu sehen bekommen & tragen daher den 1. Lockdown mit.
In Deutschland regt sich im Sommer 2020 erster Widerstand gegen die massive Beschneidung der Grund-, Bürger- und Freiheitsrechte und es kommt am 1. August und am 29. August zu friedlichen Massendemonstrationen in Berlin an denen zehntausende Menschen teilnehmen. Die Berliner Politik versucht alles um diese friedlichen Proteste zu unterbinden und es werden Tausende vermummte Polizisten gegen friedliche Demonstranten eingesetzt, zahlreiche Übergriffe gegen friedliche Bürger sind die Folge.
In zahlreichen etablierten Medien werden die ökonomischen Sorgen und die Ängste besorgter Bürger vor einem totalitären Staat schon im Frühjahr 2020 großteils beseite gewischt, der Begriff der Covididioten macht die Runde & Kritiker werden vielfach als Coronaleugner und Verschwörungstheroertiker diffamiert.
Am 18. November varabschiedet der deutsche Bundestag das „Infektionsschutzgesetz“, die Polizei setzt in der Folge Wasserwerfer gegen friedliche Demonstranten in Berlin ein.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 kommt es online vermehrt zu Zensur, kritische Videos und die Youtube Kanäle kritischer Journalisten und Blogger werden gelöscht (Deplatforming).
Der Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser zeigt sich besorgt über diese Entwicklung, denn für ihn ist der sachliche Austausch von kritischen Argumenten wichtig und er plädiert dafür in dieser schwierigen gesellschaftlichen Lage achtsam miteinander und friedlich mit Andersdenkenden umzugehen.
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Dr. Daniele Ganser – Jahresrückblick 2020 | Wolfgang Müller | CC BY SA 4.0 | |
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