Von den Giganten zu den Platanos
Eine Entdeckungstour von den „Giganten“ zu den „Platanos“ mit verbrecherischem Abgang
Am ersten Tag kamen wir mit dem Flugzeug an und ruhten uns einmal aus. An unserem zweiten Abend gingen Tom, mein Freund, und ich eine Runde, um die Gegend an der Süd-Westküste Teneriffas zu erkunden. Wir schlenderten durch „Playa la Arena“, „Puerto de Santiago“ und „Los Gigantes“, welche geografisch gesehen bereits vereint sind. Dabei stellten wir fest, dass die Küsten ziemlich zubetoniert sind und es nur noch wenige, kleine Buchten mit schwarzem Sandstrand und wunderschönem, klarem Wasser gab. An den Klippen entdeckten wir riesengroße schwarze und rote Krabben – sehr imposante und flinke Krabbeltiere, übrigens.
Unser Weg führte uns nach „Los Gigantes“, von wo aus wir die gleichnamigen riesigen Klippen – sie ragten 300 bis 600 Meter steil empor aus dem Wasser des atlantischen Ozeans – bewundern konnten. Es sind den gigantischen Steilhängen zu verdanken, dass der Ort seinen Namen „Los Gigantes“ (zu Deutsch: „die Riesen“) bekam. Das Panorama ist wahnsinnig beeindruckend, und wir verweilten einen kurzen Moment, um dieses Wunderwerk der Natur zu bestaunen.
Wir folgten der Straße ins Landesinnere und kamen an etlichen Bananenplantagen vorbei. Die kanarische Banane „Platano“ gilt auf Teneriffa als wichtigste Feldfrucht. Sie ist kleiner und süßer als die südamerikanische Banane „Banana“ und hat einen sehr hohen Anteil an Kalium, Eisen und Magnesium. Bananenplantagen finden sich auf allen kanarischen Inseln – auf Teneriffa findet man solche Plantagen vor allem im Südwesten und Norden.
Nachdem wir eine Bananenplantage genau inspiziert hatten, setzten wir unseren Spaziergang fort und gingen die Straße entlang, bis wir wieder zurück in „Playa la Arena“ waren. Um den Weg zum Hotel abzukürzen, gingen wir einen engen sandigen Weg entlang – laut Karte am Handy sollte dieser Weg direkt zum Hotel führen – und kamen auf einen verwilderten Pfad mit einer Vielzahl an Pflanzen und Blumen.
Darunter entdeckten wir einen Busch, welcher grüne Früchte trug. Interessiert pflückten wir eine und stellten anhand des Geruchs fest, dass es sich um einen Mango-Baum handeln musste – toll, was man so alles entdeckt. Wir folgten dem verwachsenen Weg, welcher auf einer Anhöhe vor einem Fußballstadion endete. Nun erblickten wir bereits unser Hotel, allerdings kamen wir hier nicht weiter – wie sagt man so schön, wenn man etwas sieht, es aber nicht erreicht: So nah und doch so fern. Jetzt entdeckte ich aber ein Schlupfloch, durch welches wir von der Anhöhe in das Fußballstadion springen konnten. Auf dem Fußballplatz spielte ein Junge mit einem Ball; deshalb gingen wir davon aus, dass das Tor zum Stadion offen sein würde. Der Junge erklärte uns aber, dass die Tür verschlossen sei und ging mit uns zur Tribüne, wo er selbst ein Schlupfloch fand, um zum Spielen in das Stadion einzudringen. Da entkam uns ein Schmunzeln, als wir auf den Parkplatz vorm Hotel kletterten und uns drei weitere Burschen mit einem Fußball im Arm entgegen kamen …